F-Droid ist eine vertrauenswürdige Alternative oder Ergänzung zum Google Play Store, aus der man ausschließlich freie Android-Apps (FOSS = free open source software) erhalten kann. Frei bedeutet in diesem Zusammenhang wie üblich [1]Es geht um „frei im Sinne von Freiheit“, nicht um „frei wie in Freibier“; siehe hierzu den Wikipedia-Artikel zu Freier Software. nicht (ausschließlich) kostenlos – man kann gerne die Apps in Ruhe ausprobieren und die Autoren mit einer Spende unterstützen, wenn einem eine App gefällt – ein Finanzierungsmodell, das Google nicht vorsieht.
Immer wieder liest man den Ratschlag, nur ja auf dem Smartphone keine Apps aus unbekannter Quelle zu installieren. Richtig so. Auch auf meinem PC installiere ich ja keine Software, nur weil ich irgendwo im Web oder einer Spam-Mail einen entsprechenden Link finde. Nachdeniken und Vorsicht sind gut und sinnvoll.
Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass man als Android-Nutzer niemals Apps aus anderer Quelle als aus dem Google Play Store installieren soll und alle fremden Quellen für Apps als unseriös einzustufen, ist über das Ziel hinausgeschossen. Zum einen ist der Play Store keine Garantie für sichere Apps, [2]z.B. heise.de: Trojaner-Apps mit 4,5 Millionen Downloads in Google Play entdeckt; 26.01.2018; heise.de/-3952145und heise.de; Google hat 2017 mehr als 700.000 bösartige Apps aus Google Play verbannt … Continue reading zum anderen gibt es Apps, die man nicht oder nicht in einer bestimmten Variante im Play Store bekommt.
Installation von F-Droid

Um F-Droid zu nutzen, muss man bis einschließlich Android 7 die Installation von Apps aus anderen Quellen als dem Google Play Store erlauben (Anroid-Einstellungen →
Reiter Allgemein → Sicherheit
, dort im Abschnitt Geräteverwaltung
den Punkt Unbekannte Quellen
aktivieren; ggf. nach der Installation wieder zurücksetzen), ab Android 8 kann man die F-Droid-App einzeln freigeben. Man lädt von fdroid.org das Installationspaket herunter (z.B. durch Scannen des QR-Codes auf der Homepage) und installiert es durch Antippen der Statusmeldung nach dem Herunterladen oder indem man die Datei im Download-Ordner öffnet.
Nach der Installation erhält man über die App Zugriff auf das Softwareverzeichnis mit knapp 3.000 Apps und kann von dort aus das Gewünschte herunterladen und installieren. Bekannte Apps sind z.B.
- die Messenger Conversations (im Play Store kostenpflichtig) und Telegram
- OSMAnd+, eine Karten- und Navigationsapp auf Basis der Open Streetmap-Karten (bei Google Play kostenpflichtig)
- der VLC Media Player
- der Browser Firefox Klar
- K-9 Mail als umfangreiche Mail-Anwendung
- die Wikipedia-App …
Vieles, das man bei F-Droid laden kann, gibt es auch unter den mehr als zwei Millionen Apps im Google Play Store. Wie sinnvoll es aber sein kann, eine Alternative zu Google zu haben, hat sich im Sommer 2018 gezeigt, als Google die populäre App Öffi (eine Routing-Anwendung, die Fahrplaninformationen vieler Verkehrsverbünde in einer App bündelt) für mehrere Monate im Play Store gesperrt hatte – bei F-Droid konnte man sie nach kurzer Zeit problemlos herunterladen.
Außerdem benötigt man anders als bei Google kein F-Droid-Benutzerkonto, um die Apps zu installieren, was einen Gewinn an Privatsphäre bedeutet. Und alle dort bereitgestellten Pakete werden darauf geprüft, dass sie frei von Werbung und Funktionen zum Tracking sind – das ist zumindest bei kostenlosen Apps aus dem Play Store eher die Ausnahme.
Um der versehentlichen Installation von unerwünschter Software aus anderer (und womöglich fragwürdiger) Quelle vorzubeugen, kann man die generelle Freigabe der Installation von Apps aus unbekannten Quellen nach der Nutzung von F-Droid wieder deaktivieren (nur bis Android 7 nötig; s.o.). Damit ist es aber nicht mehr möglich, die automatische Suche nach Aktualisierungen zu nutzen, die F-Droid ähnlich wie Google Play anbietet. Damit man Updates der Apps erhält, sollte man also von Zeit zu Zeit F-Droid die Installation von Apps wieder erlauben und ggf. manuell die Suche nach Aktualisierungen anstoßen.
Links
- Digitalcourage gibt eine kurze Einführung und listet einige empfehlenswerte Apps aus verschiedenen Anwendungsbereichen wie Kommunikation, Multimedia oder Navigation auf: digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/f-droid-appstore (Stand: Januar 2021)
- Im Kuketz-Blog wird F-Droid ausführlich besprochen, vielleicht etwas technisch, aber wie immer beim Autor mit Betonung auf Sicherheit und Datenschutz: F-Droid: Freie und quelloffene Apps – Take back control! (Teil 5 einer Artikelserie); 13.05.2019; www.kuketz-blog.de/f-droid-freie-und-quelloffene-apps-take-back-control-teil5/
- Andreas Itzchak Rehberg: Android-Apps ohne Google – Der App-Store F-Droid mit Privatsphäre; c’t 25/2018 S. 182 (kostenpflichtig); www.heise.de/select/ct/2018/25/1543822872822459
Fußnoten
1↑ | Es geht um „frei im Sinne von Freiheit“, nicht um „frei wie in Freibier“; siehe hierzu den Wikipedia-Artikel zu Freier Software. |
---|---|
2↑ | z.B. heise.de: Trojaner-Apps mit 4,5 Millionen Downloads in Google Play entdeckt; 26.01.2018; heise.de/-3952145 und heise.de; Google hat 2017 mehr als 700.000 bösartige Apps aus Google Play verbannt ; 31.01.2018; heise.de/-3956153 |
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